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Regierung geht gegen Massentourismus und Wohnungsnot vor: Verschärfte Maßnahmen zur Regulierung von Touristenwohnungen und Mietwagen auf Mallorca

Autorenbild: Dr. Dominic John Patrick Porta, LL.M.Dr. Dominic John Patrick Porta, LL.M.

Die balearische Regierung unter Marga Prohens (konservative Partei PP) hat am Freitag ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das darauf abzielt, die Auswirkungen des Massentourismus zu reduzieren und gleichzeitig die Wohnungsnot auf der Insel zu bekämpfen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind insbesondere die Regulierung von Touristenwohnungen, Mietwagen und die Anpassung der Ökosteuer gerichtet.


Zentraler Bestandteil des Plans ist das strikte Verbot, neue Mietlizenzen für Touristenwohnungen zu vergeben. Diese Maßnahme soll verhindern, dass immer mehr Immobilien von Investoren zu Ferienwohnungen umgewandelt werden, was die ohnehin bereits angespannte Wohnsituation auf Mallorca weiter verschärft. Darüber hinaus sollen die Anforderungen für die Erneuerung bestehender Lizenzen erhöht werden. Wer weiterhin eine Ferienwohnung vermieten möchte, muss künftig höhere Anforderungen erfüllen. Für illegal vermietete Ferienwohnungen werden die Strafen um 25 Prozent auf bis zu 500.000 Euro erhöht. Doch es gibt einen Anreiz: Wenn Vermieter ihre Immobilien künftig zu sozialen Preisen oder für eine eingeschränkte Vermietung zur Verfügung stellen, können sie die Strafen um bis zu 80 Prozent senken. Dies soll eine nachhaltige Lösung für die Wohnungsproblematik auf der Insel schaffen, indem private Immobilien für die einheimische Bevölkerung zugänglich gemacht werden.


Ein weiteres Thema, das die Regierung adressiert, ist der Mietwagenmarkt. Auf Mallorca gibt es immer wieder Beschwerden über überhöhte Preise und eine unzureichende Verfügbarkeit von Mietwagen, was vor allem in der Hochsaison zu erheblichen Problemen führt. Um dem entgegenzuwirken, wird eine neue Steuer eingeführt, die Mietwagen betrifft, die weniger als sechs Monate im Jahr auf der Insel verkehren. Diese Steuer wird je nach Schadstoffausstoß und Aufenthaltsdauer zwischen 30 und 80 Euro liegen und soll dazu beitragen, den Markt besser zu regulieren und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.


Neben den Änderungen bei den Touristenwohnungen und Mietwagen plant die Regierung auch Anpassungen bei der sogenannten „Ecotasa“, einer Ökosteuer, die Touristen zahlen müssen, um die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu kompensieren. Die Steuer wird in der Hochsaison von Juni bis August erhöht. Der Tagessatz steigt in der niedrigsten Kategorie von 1 auf 2,5 Euro und in der höchsten Kategorie von 4 auf 6 Euro. Für Kreuzfahrtschiffe wird der Beitrag von 2 auf 6 Euro pro Passagier und Nacht angehoben. Darüber hinaus gibt es für Balearenbewohner eine Neuerung: Diese können künftig bis zu 250 Euro der gezahlten Steuer über ihre Steuererklärung absetzen, wenn sie in touristischen Einrichtungen übernachten.


Ein weiteres bedeutendes Element des Plans betrifft die Einführung von sogenannten „gesättigten Zonen“ und „Umstellungszonen“. Diese Gebiete sollen in Abstimmung mit den Inselräten definiert werden, wobei eine strategische Planung notwendig ist. In diesen Zonen wird der Bau neuer Ferienwohnungen eingeschränkt, und die bestehenden Unterkünfte sollen stärker kontrolliert werden. Dies soll helfen, den Tourismus in besonders belasteten Gebieten besser zu regulieren und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.


Trotz dieser weitreichenden Pläne bleibt abzuwarten, ob die Regierung ausreichend Unterstützung im Parlament findet. Die konservative Volkspartei PP steht auf den Balearen in der Minderheit und benötigt die Zustimmung anderer politischer Kräfte, um das Maßnahmenpaket umzusetzen. Die Regierung hat bereits angekündigt, Gespräche mit anderen Parteien zu führen, um eine ausreichende Mehrheit zu sichern. Es bleibt also unklar, ob die geplanten Änderungen tatsächlich in Kraft treten werden und wie sie die touristische Entwicklung auf Mallorca langfristig beeinflussen werden.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Regierung von Mallorca mit diesen Vorschlägen wichtige Maßnahmen ergreift um für eine nachhaltigere und gerechtere Tourismuspolitik zu sorgen. Das Ziel ist es, den Druck auf den Wohnungsmarkt zu verringern, den Massentourismus einzudämmen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Ob diese Vorschläge in der Praxis die gewünschten Ergebnisse liefern werden, wird die Zukunft zeigen.

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